Projekt: Stromspar-Homeserver


Dieser Artikel liegt bei mir schon ewig im Draft Ordner, nun bin ich endlich dazu gekommen ihn fertig zu stellen. Vor einer ganzen Weile hab ich mich entschlossen meinen alten Router durch ein stromsparenden Embedded PC zu ersetzen. Der vorherige Rechner (AMD Athlon XP 2600+ 1GB Ram, 16,80,120 GB Festplatten) verbrauchte im Betrieb wenn nichts besonderes lief ca 93 Watt, wenn er etwas zu tun hatte und mehr Rechnen musste ist der verbrauch bis auf ca. 120 hochgegangen.

Kriterien für eine neue Routerbox waren für mich geringer Stromverbrauch, USB 2.0, lüfterlos, 2 LAN Interfaces und die Möglichkeit mind. eine 2,5″ Festplatte einzubauen. Die Wahl fiel dann auf die eBox 3853, welche es bei diversen Händlern zu kaufen gab. Die meisten allerdings bedienen nur Gewerbekunden so das ich mir den Rechner von einem Kumpel hab bestellen lassen.
Der Stromverbrauch liegt bei 20 Watt. Die Anschaffungskosten sind zwar für so einen Embedded PC nicht gerade niedrig, allerdings durch die Stromersparnis rentiert sich das Gerät nach meiner Rechnung in ca. 2 Jahren.

Hier ein paar Spezifikationen zum Gerät:

  • VIA Eden Nano 800Mhz (Fanless)
  • 256MB DDR2 onboard
  • Zwei 10/100Mbps LAN
  • 2 x USB 2.0 Ports
  • Platz für 2,5″ HDD
  • Compact Flash Slot

Da die eBox ein CF-Kartenslot hatte, hab ich mir überlegt das Betriebssystem (Debian stable / Etch / 4.0 ) auf der CF Karte zu installieren um die Festplatte als reine Datenplatte zu benutzen. Nach einer kurzen Analyse stellte ich fest das das Betriebssystem auf meinem Bisherigen Router ca. 4 GB von der 16 GB Festplatte benutzt. Davon waren ca 2 GB Kernel und andere Sourcen sowie Programme die ich eigentlich löschen konnte. Also viel die Wahl auf eine 4 GB CF Karte.
Eine „blanke“ Debian Etch installation ist ca. 500 MB groß. Davon sind allein ein paar hundert MB Dokumenation und Sprachdateien die man löschen kann (hierzu gibt es das Paket localepurge). Die eBox hat einen IDE Anschluss für eine 2,5″ Festplatte an die ich eine 80 GB Platte gehängt habe, und da das Betriebssystem auf der CF Karte liegt kann ich die Datenplatte komplett mit TrueCrypt verschlüsseln.

Als die Box nun endlich da war, haben leider noch die Speichermedien gefehlt die ich woanders bestellt hatte. Somit habe ich eine ältere kleinere CF Karte genommen auf die ich ein DOS und ein paar Spiele gespeichert hab. Somit wäre ein solcher Rechner auch als Spielebox für alte Spiele zu gebrauchen 😉

Nungut, die Installation des Betriebssystems war eigentlich relativ problemfrei, allerdings wollte die Kiste nicht immer ohne murren von meinem USB Stick booten, so dass mehrere Anläufe nötig waren. Ich habe jedoch keinen anderen USB Stick ausprobiert und kann somit nicht ausschließen das es am Stick selber lag (DOS von der CF Karte bootete ohne Probleme). Bis auf TrueCrypt gab es keine weiteren Probleme, da TrueCrypt sich ohne Patch nicht mit den aktuellen Kernel Sources kompilieren lässt.

Da die CPU des Gerätes etwas langsammer ist als der XP2600 vorher, dauert das kopieren von größeren Dateien von einer verschlüsselten Fesplatte auf eine andere (die z.B. per USB angeschlossen ist), das entpacken von größeren Archiven, etc. etwas länger als gewohnt. Sonstige Programme (die zur Zeit bei mir laufen) wie Samba, Apache, Bind, DHCP, MySQL, Subversion, usw. laufen aber normal.

Fazit: die Investition hat sich meiner Meinung nach gelohnt, der Rechner bietet die gewünschte Funktionalität und ich spare einiges an Strom.
Pro:

  • weniger Lärm
  • weniger Stromverbrauch
  • weniger Platzverbrauch

Contra:

  • weniger Rechenpower
  • relativ „teuer“
  • Gerät wird warm (somit kann mans nicht irgendwo ins Bücherregal quetschen)
  • für Privatkunden relativ umständlich zu bekommen
  • „nur“ 2 USB Ports

Kosten (damals) 450 €:
eBox 3853 – ca. 300€
4GB CF Karte – ca. 50€
80GB 2,5″ HDD – ca. 100€
… die Preise für Festplatte und CF Karte sind mittlerweile denke ich veraltet…

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